Handschriftenabteilung - Geschichte der Sammlungen
Die Handschriftenabteilung wurde im August 1947 gegründet. Sammlung von Handschriften ist aus zwei Büchereien entstanden und zwar sowohl aus Staats- und Universitätsbibliothek und Stadtbibliothek in Wroclaw, als auch aus Sichergestellten Sammlungen (so genannte Akzession). Heutzutage zählt die Kollektion über 13 000 handschriftlichen Einheiten.
Ein Teil der Sammlung besteht aus in 1811 sekularisierten Klostern und schlesischen Kollegiatkirchen, die ein Jahr später zu den Beständen der Universitätsbibliothek übergeben wurden. Aus der Kollektion aufbewahrte mittelalterliche Manuskripte mit teologischen, historischen und literarischen Inhalt (etwa 3 000 Einheiten) sind die größte Sammlung in Polen. Aus ehemaliger Universitätsbibliothek stammt auch die reiche Kollektion der Literaten- und Wissenschaflersautogramme (etwa 17 000 Einheiten), die mit Schlesien ab 18. Jahrhundert bis zum 40-en Jahren des 20. Jahrhunderts verbunden waren, z.B. die Autogramme von Wilhelm Bölsch (1861-1939), Karl Eduarda Holtei (1797-1880), Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), Robert Weigelt (XIX w.), Karl (1858-1921) und Gerhart (1862-1946) Hauptmann. In 19. und 20. Jahrhundert hat man orientalische Handschriften gesammelt (etwa 340 Einheiten).
Die zweite Herkunftsgruppe stammt aus ehemaliger Stadtbibliothek, die eine der wertvollsten europäischen Kollektionen war. Stadtbibliothek in Wroclaw entstand in Jahren 1865-1867 aus der Verschmeltzung drei schon existierenden Bibliotheken - "Rehdigerana" aus der St. Elisabeth Kirche und zwei Bibliotheken aus St. Maria Magdalena und St. Bernardyn Kirche. Heute befinden sich außer der Handschriften der klassischen griechischen und latainischen Autoren (etwa 50 Einheiten), auch die Handschriften aus Mittelalter. Geschätzt sind auch Silesiaca - Annalen, neuzeitliche historischen Bearbeitungen, genealogische Materialien, Lieder- und Gedichtesammlung. Außerdem soll man auch die Aufmerksamkeit sowohl den Autogrammen von Geisteswissenschaftlern und Gelehrten aus 16. - 17. Jahrhundert, als auch Stammbüchern (ca. 180 Einheiten) schenken. Zu den interssanten Kulturerben gehören die Büchersammlungen, wissenschaftliche Arbeiten und biographische Materialien unter anderem von Johann Casper Arletius (1706-1784), Christian Ezechiel (1676-1758), Christian Garve (1742-1798), Christian Gryphius (1649-1706), Władysław Ewaryst Nehring (1830-1909), Albert von Saebisch (1610-1688), Andreas Scultetus (1622-1647), oder Waltea Tausk (1890-1940?).
In Akzessionsammlung (etwa 8100 Einheiten) befinden sich handgeschriebene Miscellanea, die man ab 1945 erworben hat. Die Sammlung besteht unter anderem aus der Bücherei der "Biblioteka hr. Schaffgotschów z Cieplic", der Bibliothek "kościoła Św. Piotra i Pawła w Legnicy", der Bibliothek von J.G. Milich aus Görlitz. In den Nachkriegsjahren hat man die Sammlung der "Biblioteka Górnołużyckiego Towarzystwa Naukowego z Görlitz" der UB in Wroclaw übergeben oder bekannte Handschriftenkollektion der Schüler und Nachfolger von Jakub Böhme (1575-1624).
Die Vielfalt der Herkunft verbindet sich mit der Vielfalt der Inhalte von Manuskripten. Neben theologischen und liturgischen Texte sind die Werke aus der philosophischen und historischen, juristischen und medizinischen Bereich.
Chronologisch reichen die Handschriftensammlungen das 5. Jahrhundert - Kroniki Euzebiusza (Sign..I F 120d) ins Latain von St. Hieronymus übersetzt. Der älteste Kodex stammt aus 9. Jahrhundert und zwar Herbariusz (Sign.III F 19) mit medizinischen Arbeiten. Bemerkenswert sind illuminierte Manuskripte wie diese aus Trzebnica Psalterium nocturnum (Sign.I F 440) aus ca. 1220 Jahr, Mszał norbertański (Sign.I F 361) aus 1472 Jahr oder ein theologischer Kommentar von Aleksander von Staden Apokalipsy (Sign.I Q 19) aus 1271 Jahr mit 84 Miniaturen. Gesondert soll man auch das Dokument Topographia Silesiae (Sign.IV F 113b T. 1-3, R 551, Akc. 1948/1094) mit Zeichnungen von historischen Gebäuden in Schlesien aus dem 18. Jahrhundert von F.B. Wernher erwähnen. Zu den wertvollsten Autogrammen gehören die Materialien von G.E. Lessing, der Briefwechsel von Luther, Melanchton, Erasmus von Rotterdam, Calvin, Craton, Hofmann von Hofmanswaldau. Unter den orientalischen Handschriften besitzt die UB in Wroclaw illuminiertes hebräisches Gebetbuch Mahzor (Sign.Or. I 1) aus etwa 1290 Jahr und persische Fabelnsammlung Tutiname (Sign. Or. I 56) z XVII/XVIII w.